oder besser, wer bin ich.

Die häufigsten Fragen bisher waren, was willst Du ändern im Vergleich zum aktuellen Oberbürgermeister und wie kam es zu der Idee Dich aufstellen zu lassen?

Die erste Frage kann ich noch nicht umfassend beantworten, dazu müsste ich den Status Quo bereits im Detail kennen. Daher möchte ich mich nachfolgend als Person vorstellen und Ihnen vermitteln, was Sie von mir erwarten können. Ich möchte sogar versuchen ein Bild zu vermitteln, das Ihnen hilft mich einzuschätzen.

Warum OB?

Die Antwort auf die zweite Frage, warum will ich OB werden, ist sogar noch am Wachsen. Diskussionen um verschiedene Themen rund um die Stadt gibt es immer wieder im Kreis von Freunden und Familie. Man ist mit manchen Dingen einverstanden, mit manchen nicht. Die Diskussionen gingen zumindest so weit, dass man sich bei der Wahl eine Alternative als Kandidaten gewünscht hätte. Daher habe ich mich entschlossen, anstatt nur bruddla, selbst tätig zu werden. Konkret wurde es erst am Montag, den 05. Juni. Ich machte mich online kundig, was benötigt wird und legte los. Die Seite der Stadt Filderstadt war hierbei übrigens nicht sehr hilfreich. Da würde ich mir für die nächste Wahl nicht nur Informationen für die Wähler, sondern auch Informationen für potentielle Kandidaten wünschen.

Das Formelle war schnell erledigt und nun geht es darum, Sie zu überzeugen.

Warum wächst die Antwort noch? Aus dem Wunsch eine Alternative zu bieten, kommt inzwischen eine hohe Motivation hinzu, es tatsächlich zu schaffen und anpacken zu können für die Bürgerinnen und Bürger in Filderstadt und genauso für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt.

Politische Einordnung

Ich kandidiere als parteiloser Kandidat und war bislang in keiner Partei aktiv oder Mitglied.

Ich würde mich selbst als konservativ liberal, mit einem grünen Daumen bezeichnen.

Dabei ist es mir wichtig, mit Kleinigkeiten des täglichen Lebens selbst einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Mein winziger Garten bietet sehr viel Blütenstand für die heimischen Insekten. Ich versuche Online-Bestellungen auf ein Minimum zu reduzieren. In Zahlen heißt das bei mir, auf das Jahr weniger als zehn. Modetrends gehen an mir vorbei, da reicht es alle 3-4 Jahre, um den Kleiderschrank mal wieder anzupassen. Der Weg zum Bäcker und zum Metzger kann auch zu Fuß erledigt werden. 2008 hatte ich die Gelegenheit ein Eigenheim zu bauen und setzte schon zu dieser Zeit auf eine Heizung mit Wärmepumpe und Tiefbohrung, zudem auf geeignetes Mauerwerk und nicht auf Kunststoffplatten rund ums Haus. Und so weiter und so fort…

Liberal ist für mich selbstverständlich. Die freie Entfaltung des Einzelnen muss gewährleistet sein, soweit es nicht an die Grenzen der Gemeinschaft stößt. Eigenverantwortung fordern und fördern und der Vollkaskomentalität Einhalt gebieten. Dabei offen sein für alles Neue, was uns voranbringt. Eigentum schützen.

Konservativ bedeutet für mich übrigens auch Erhalt der Umwelt, nicht nur die Bewahrung alter Werte. Grundsätzlich die Bewahrung bedeutender Errungenschaften.

Ganz vorne steht hier unsere freiheitlich demokratische Grundordnung.

Familie

Leider war es mir bis jetzt nicht vergönnt, eine eigene Familie zu gründen. Realistisch gesehen ist dieser Zug auch abgefahren. Dennoch ist mir die Familie sehr wichtig. Meine Schwester, mein Schwager und ihre vier Kinder wohnen direkt nebenan. Die Eltern wohnen ebenfalls in Bonlanden und der Zusammenhalt ist groß. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig, wo Bedarf ist.

Darüber hinaus sind da noch die Onkel, Tanten, Dote, Döte, Bäsle und Vettern, die man nur viel zu selten sieht.

Daher würde ich mich, obwohl selbst ohne Familie, als absoluten Familienmenschen bezeichnen.

von links nach recht: Schwager, Schwester, ich

Die klassische Familie, ein Elternteil übernimmt Erziehung und Haushalt und ein Elternteil geht Arbeiten, halte ich für ein gutes Modell und sollte ebenso gefördert werden wie die Kinderbetreuung außerhalb der Familie.

Freunde und Freizeit

Die Freizeit gestalte ich in der Regel mit Freunden oder Familie. Montag ist Skatabend, Freitag gerne mal Poker oder Binokel.

Nach der langen Corona-Pause trifft man sich immer wieder beim Triller („Konsum“ in der Uhlbergstraße).

Eine ausgedehnte Runde durch die heimische Natur wechselt sich auch mal mit ein paar Stunden bei einem Online-Spiel ab.

Ich bin begeisterter Hobby-Taucher und liebe das Meer und das Wasser. Das Gefühl zu schweben und die Entspannung dabei sind unbeschreiblich.

Ich fahre zwar auch Motorrad, das würde ich in meinem Fall aber nicht als Hobby oder Freizeitgestaltung einstufen, sondern eher als normales Fortbewegungsmittel.

Beruf

Bei meiner derzeitigen Tätigkeit trage ich die Verantwortung für eine Software, die nahezu jede/r Polizist/in, in zehn Bundesländern, bei der Bundespolizei und dem Zollkriminalamt, nutzt.

Entwicklungsstandort für dieses Produkt ist Hamburg. Dort sitzt daher ein Großteil Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ich reise daher recht oft in die schöne Hansestadt.

Ich leite die Fachgruppe INPOL, die aktuell aus Teilnehmern von fünf Bundesländern und der Bundespolizei besteht. Hier werden alle Anforderungen bewertet, beschrieben und für die Entwicklung umgesetzt.

Wir stehen derzeit vor großen Herausforderungen zur Umsetzung der Saarbrücker Agenda, die eine gemeinsame, moderne und einheitliche Informationsarchitektur festlegt.

Ich habe ein fantastisches Team und fühle mich sehr wohl in diesem Job.

Themen für Filderstadt

Was will ich konkret anpacken in unserer Stadt?

Ein wichtiger Punkt ist für mich, den Flächenverbrauch zu minimieren. Ein Ziel, „wir müssen die 50.000 Einwohnermarke knacken“, sehe ich nicht! Das Thema, endloser Wachstum, müssen wir endlich abhaken und unsere Ressourcen sinnvoll einsetzen. Das fängt für mich damit an, mit den zur Verfügung stehenden Naturflächen sehr sorgsam umzugehen.

Dazu gehört für mich auch die Ablehnung des Ausbaus der B27. An dieser Stelle ein Dankeschön an Herrn Traub für sein bisheriges Engagement in dieser Sache.

Das Parkhaus in Bernhausen muss als solches erhalten bleiben. Das ursprüngliche Volumen an Parkraum ist an dieser Stelle wertvoll und wichtig. Es belebt die Innenstadt, hilft dem Einzelhandel und entlastet die umliegenden Wohngebiete. Ein weiteres Argument ist die Möglichkeit, den Umstieg in die S-Bahn zu ermöglichen. Ein klarer Punkt zur Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs.

Mit Beschluss des Gemeinderats, Beschlussvorlage 0268/2023, vom 16.06.23, fiel die Entscheidung, das Parkhaus ohne Verwaltungsräume auszugestalten. Dies begrüße ich und werde mich weiter dafür einsetzen, dass die erforderliche Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung gestellt wird. Ein besonderes Dankeschön für den Einsatz gilt der Interessengemeinschaft „Parkhaus muss bleiben!“ Filderstadt, die mehr als 5000 Unterschriften gesammelt hat.

Die in diesem Zusammenhang geführten Planungen für neue Räumlichkeiten der Verwaltung könnten einige Meter nach Osten verlegt werden. Dazu wären Verhandlungen mit einem ortsansässigen Unternehmen erforderlich, bzw. das Angebot einer passenden Standortalternative, um den Erwerb einer großen Fläche zu ermöglichen. Zusätzliche Pluspunkte wären hierbei die Reduzierung des Schwerlastverkehrs in der Innenstadt und die Möglichkeit, mehrere Verwaltungsstandorte in einen zentralen Standort zu bündeln.

Als Leiter der Gemeindeverwaltung wäre mein dringlichstes Anliegen, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies wirkt sich nicht nur unmittelbar auf den Kunden, den Bürger aus, sondern auch auf Fehlzeiten, Motivation und Eigeninitiative. Dazu gehört eine gelebte Fehlerkultur. Wo Menschen arbeiten, werden wir Fehler nie vermeiden können. Man muss darüber reden, Ursachen erforschen und Lösungen finden. Es muss für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar sein. Ich werde für alle Belange ein offenes Ohr haben.

Die Möglichkeit eines Mitarbeitergesprächs sollte durch die Amtsleitungen regelmäßig angeboten werden. Ich selbst möchte jede/n Mitarbeiter/in kennenlernen, im Einzelgespräch oder einer Runde mit einer ganzen Dienststelle.

Wichtig ist mir innerhalb der Verwaltung, Verantwortung an kompetente Hände abzugeben, um so die Tätigkeit des Einzelnen aufzuwerten. Selbstverständlich ist es dabei, Fortschritt und Ergebnis regelmäßig abzufragen. Dabei sollen die Verantwortlichen selbst in Erscheinung treten und die Anerkennung für die geleistete Arbeit erhalten.

Für die Bürger muss die Verwaltung wieder zu einem Dienstleister mit offener Tür werden. Diese „nur mit Termin“-Mentalität müssen wir überwinden.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ein elementares Thema. Hier sind wir in Filderstadt, was die räumlichen Bedingungen betrifft, recht gut aufgestellt. Die ausreichende Zahl an qualifiziertem Personal wird die Herausforderung der Zukunft sein. Da durch die Tarifgruppen im öffentlichen Dienst der finanzielle Spielraum eher eng gesteckt ist, wird ein wesentlicher Faktor die Zufriedenheit mit Arbeitsplatz und Umfeld sind. Hier gilt es optimale Voraussetzungen zu schaffen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Den hohen Stellenwert von Bildung und Kultur möchte ich weiter gewährleisten. Bildung ist unser wichtigstes Gut und die Basis einer funktionierenden Demokratie. Im Zusammenhang mit den Betreuungsangeboten werde ich mich für eine frühkindliche Förderung einsetzen.

Ortsansässige Betriebe und Schulen besser verknüpfen, um früh das Interesse am Beruf zu wecken.

Ich möchte die Anliegen aller Vereine und Interessengruppen aufnehmen. Wir haben in Filderstadt einen Stadtseniorenrat und einen Jugendgemeinderat. Hier würde ich gerne einen direkten Austausch organisieren. Ein Miteinander funktioniert vor allem dann gut, wenn sich ein Verständnis füreinander entwickelt.

Das Vereinsleben ist eine der wichtigsten Stützen in unserer Stadt. Es fördert den Zusammenhalt, die Integration und nicht zuletzt das eigene Wohlbefinden. Die optimale Unterstützung der Vereine ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Das Ehrenamt zu stützen, ist wichtig. Aber denken Sie daran, nicht nur was die Verwaltung leisten kann hilft dem Verein, jedes Dankeschön an den Trainer, jede Unterstützung bei einer gemeinsamen Veranstaltung und die offene Kommunikation miteinander leisten einen wertvollen Beitrag. Hier können wir uns alle einbringen. Als Bürgermeister werde ich tun, was ich kann.

Zum Thema Klimaschutz finde ich ein Zitat von Helmut Schmidt sehr passend:

„In den grundlegenden Fragen muß man naiv sein. Und ich bin der Meinung, dass die Probleme der Welt und der Menschheit ohne Idealismus nicht zu lösen sind. Gleichwohl glaube ich, dass man zugleich realistisch und pragmatisch sein sollte.“

Aus seinem Buch „Weggefährten – Erinnerungen und Reflexionen“, Siedler-Verlag, Berlin 1996.

Realistisch und pragmatisch steht für mich dabei im Vordergrund. Ein konkretes Problem sehe ich in den anstehenden Sanierungszwängen und der damit zusammenhängenden Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum. Auf kommunaler Ebene werden die Handlungsspielräume sehr begrenzt sein, da Vorgaben aus Bund und Land kommen.

Daher müssen vorliegende Fakten genauestens bewertet und Auswirkungen eingeplant werden. Maßnahmen müssen eine breite Akzeptanz erfahren und transparent dargelegt werden.